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"Ich wollte zeigen, dass Funktion und Avantgarde kein Widerspruch sind", so Vincent Röse über sein Projekt GORE LUX

Der dreiundzwanzigjährige Vincent Röse studiert im fünften Semester Modedesign und arbeitet an der Schnittstelle von Technologie, Funktionalität und Ästhetik. Mit seinem Projekt "GORE LUX" präsentiert er ein hybrides Design, das die Grenzen zwischen digitaler und physischer Mode verwischt: eine wasserdichte Bomberjacke, die sich durch Falttechniken in einen avantgardistischen Mantel verwandeln lässt. In diesem Interview spricht Vincent über seine Inspirationen, den Designprozess und darüber, warum Nachhaltigkeit für ihn in erster Linie mit einer veränderten Denkweise beginnt.

Vincent, was war die Grundidee für dein Outfit?

Vincent Röse: Ich wollte ein Kleidungsstück entwickeln, das sich verwandeln lässt - eine wasserdichte Bomberjacke, die sich in einen Avantgarde-Mantel verwandeln lässt, ohne dass man Teile entfernen oder hinzufügen muss.

Welche Themen oder Emotionen stehen hinter Ihrem Entwurf?

Vincent Röse: Mein Ziel war es, anders über Nachhaltigkeit zu denken. Wenn man schon mit umweltschädlichen Materialien arbeitet, sollte man ihnen wenigstens einen dauerhaften, multifunktionalen Zweck geben. Außerdem wollte ich einfach eine neue Perspektive auf Kleidung schaffen.

Was hat Sie inspiriert?

Vincent Röse: Ich wurde von meinem eigenen früheren Faltprojekt inspiriert, bei dem ich kleine Stoffstücke zu einem Mantel zusammengefügt habe. Ich mag auch Designer wie Rick Owens und C.P. Company, die ähnliche funktionale, experimentelle Ansätze verfolgen.

Wie haben Sie Ihr Design entwickelt?

Vincent Röse: Ich habe mein früheres Faltprojekt analysiert und daraus die Grundform abgeleitet. Dann habe ich verschiedene Faltkonzepte skizziert und sie in CLO3D getestet, um zu sehen, welche davon funktionieren könnten. Schließlich wählte ich eines dieser Konzepte aus, perfektionierte es digital und setzte es dann physisch um.

Mit welchen Materialien haben Sie gearbeitet?

Vincent Röse: Ich habe hauptsächlich Gore-Tex verwendet - ein wasserdichtes Material - zusammen mit Gore-Tex-Band zum Versiegeln der Nähte, vielen Reißverschlüssen und natürlich vielen Falttechniken.

Wie sah die digitale Umsetzung aus?

Vincent Röse: Ich habe meinen ersten 3D-Avatar erstellt, und zum Glück war er sofort perfekt. Ich musste nur lernen, dass es einen Unterschied gibt zwischen der Erstellung eines Avatars für realistische Simulationen und eines für gerenderte Videos. Ich habe kaum Texturen verwendet; die Animation wurde mit vordefinierten Bewegungen in CLO3D und KI-generierten Videosequenzen erstellt.

Wie ergänzen sich die digitalen und physischen Elemente Ihres Projekts?

Vincent Röse: Das physische Modell zeigt, dass mein Faltkonzept funktioniert. Im digitalen Raum hingegen kann man sehen, wie sich das Outfit von selbst entfaltet, was in der Realität natürlich nicht möglich wäre.

Gab es irgendwelche Herausforderungen bei der Kombination von realer und digitaler Mode?

Vincent Röse: Nicht wirklich. Im Gegenteil, ich fand es sehr einfach, beides zu kombinieren. Die digitale Arbeit hat mir geholfen, das physische Design noch präziser umzusetzen.

Welcher Aspekt Ihres Projekts ist für Sie der innovativste?

Vincent Röse: Auf jeden Fall das Faltkonzept, vor allem weil das Outfit trotz der vielen Reißverschlüsse absolut wasserdicht bleibt.

Mit welchen Programmen haben Sie gearbeitet?

Vincent Röse: Ich habe CLO3D, Shapr3D, Substance, DaVinci Resolve und Adobe Firefly verwendet.

Wie haben Sie Ihr Projekt vorgestellt?

Vincent Röse: Ich habe ein kurzes Trailervideo erstellt, das die Verwandlung der Jacke zeigt, nicht erklärend, sondern ästhetisch und visuell verständlich.

Was war die größte Herausforderung während des Projekts?

Vincent Röse: Zeit. Ich habe wirklich Tag und Nacht daran gearbeitet und alle sozialen Aktivitäten gestrichen, um das Projekt zu beenden.

Was haben Sie persönlich aus dem Projekt gelernt?

Vincent Röse: Ich habe gelernt, Kleidung mit Sinn und Funktion zu entwerfen. Mode, die nicht nur schön aussieht, sondern auch einen Zweck erfüllt.

Wie würden Sie Ihr Projekt weiter entwickeln, wenn Sie mehr Zeit hätten?

Vincent Röse: Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden, aber ich würde gerne weitere Varianten entwickeln - andere Funktionen, andere Materialien, neue Faltideen.

Welche Möglichkeiten sehen Sie in der digitalen Mode?

Vincent Röse: Die digitale Mode macht es möglich, effizienter zu arbeiten und Konzepte zu testen, die vorher undenkbar waren. Das schafft Freiheit, und das ist für mich die Zukunft des Designs.

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